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HESSENMETALL Nordhessen

Jahresbericht 2022/2023

Die deutsche Metall-, IT- und Elektro-Industrie befindet sich, bedingt durch die Energiewende, die Corona-Krise und geopolitische Einflussfaktoren, in einem starken strukturellen Wandel. Unser Verband sieht darin aber auch Chancen: Digitale Transformation, Big Data, Künstliche Intelligenz und neue Wege des Nachwuchsmarketings sind Themen, denen wir uns weiter widmen werden.

Grußwort

Von links: Die drei Geschäftsführer von EWIKON, Ingo Born, Dr. Martin Wilhelmi, Dr. Stefan Eimeke, mit Jürgen Kümpel, Geschäftsführer Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen.

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Carsten Rahier, Vorstandsvorsitzender

„Brauchen Klarheit, Planungssicherheit und Verlässlichkeit“

Die Metall-, Elektro- und IT-Unternehmen stellen eine Schlüsselindustrie in Deutschland dar. Gerade jetzt, nach dem Ende der Corona-Pandemie und mit dem andauernden russischen Angriffskrieg in der Ukraine, brauchen wir seitens der Politik dringend die bereits mehrfach angekündigten Umsetzungen in Bezug auf Entbürokratisierung, schnelle und schlanke Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie massiven Ausbau von konkreten Infrastrukturprojekten mit neuen regenerativen Umwelttechnologien in den Bereichen Solar, Wind und Wasserstoff. Die Unternehmen benötigen in diesen volatilen Zeiten Klarheit, Planungssicherheit und Verlässlichkeit. Ohne Entbürokratisierung und gezielte Förderung der ökologischen und technologischen Transformationsprozesse können wir nicht ausreichend beschleunigen, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen und die zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Mitgliederentwicklung

159 Mitgliedsunternehmen im Verband

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer:

„Ich freue mich über unsere stabile Mitgliederentwicklung in einer Zeit, die nicht zuletzt auch durch den Krieg in der Ukraine enorme Belastungen für die Wirtschaft mit sich bringt – und das neben einer, wenn auch zum Glück mittlerweile ausklingenden, Corona-Pandemie.“

Umfragen: Der Ukraine-Krieg und die Folgen

M+E-Industrie: Sorge um Existenz

Gerade einmal drei Prozent aller M+E-Firmen sind in der Lage, die Kostensteigerungen durch Preiserhöhungen vollständig an die Kunden weiterzugeben.

Über drei Viertel der Unternehmen rechnen mit einem Gewinnrückgang. Das war das Ergebnis einer HESSENMETALL-Umfrage unter seinen Mitgliedern, an der im Zeitraum vom 16. bis 31. Mai 2022 118 Unternehmen mit rund 60.000 Beschäftigten teilgenommen haben.

Fast alle M+E-Unternehmen in Hessen seien von erheblichen Kostensteigerungen betroffen, stellte HESSENMETALL-Verhandlungsführer Oliver Barta im Vorfeld der bevorstehendenen Tarifverhandlungen klar: „Zwei Drittel müssen im Strukturwandel eigentlich dringend erforderliche Investitionen zurückfahren oder verschieben. Und jedes fünfte Unternehmen fürchtet um seine Existenz.“ Weiterlesen »

Die extrem gestiegenen Energiepreise belasten die hessische Industrie stark.

Unternehmen von Kostensteigerungen stark betroffen

Bei einer Blitzumfrage ging wenige Monate später im Oktober hervor: 96 Prozent der Unternehmen der hessischen Metall- und Elektro-Industrie sind von der Energiekrise durch Kostensteigerungen beim Einkauf von Energie und energieintensiven Vorleistungen betroffen – rund jeder achte Betrieb sogar in einer existenzgefährdenden Art und Weise. Der Hauptgrund: Die Einkaufskosten haben sich 2022 im Vergleich zu 2021 um 45 Prozent erhöht, vor allem aufgrund der extrem gestiegenen Energiepreise. Weiterlesen »

Herbstumfrage: Optimismus verflogen

Unternehmen halten sich zurück – Rahier: Stimmungsanstieg gestoppt

Vorsichtig optimistisch war Hessens Metall-und Elektroindustrie in das Jahr 2022 gestartet. Das Ergebnis der aktuellen Herbstumfrage des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL zeichnete für Nordhessen jedoch ein dunkleres Bild: Während in der Momentaufnahme noch 95 Prozent der Unternehmen die allgemeine Geschäftslage als befriedigend (55,8 %) oder gut (39,5 %) einschätzen, haben mehr als 95 Prozent von ihnen für die kommenden sechs Monate eine vergleichbare oder gar schlechtere (37,2 %) Erwartungshaltung. Nur 4,7 Prozent erwarten eine Verbesserung.

Zwar spricht derzeit mehr als jedes dritte Unternehmen von verhältnismäßig großen Auftragsbeständen. Dass diese aber in den kommenden sechs Monaten eher abnehmen, davon gehen 39,5 Prozent aus – das sind 25 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

Carsten Rahier, Vorsitzender des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL Nordhessen: „Vielfach können Aufträge wegen fehlender Rohstoffe oder Teile nicht abgearbeitet werden. Das war bereits im letzten Jahr ein Problem.“ Zusätzlich machten viele M+E-Unternehmen angesichts der stark gestiegenen Preise oft auch mit jedem verkauften Produkt Verlust. Weiterlesen »

Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie

Lange Laufzeit gibt Planungssicherheit

Die Tarifgemeinschaft M+E MITTE und die IG Metall Mitte einigten sich am 22. November für die 380.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland auf die Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg.

Verhandlungsführer Oliver Barta: „Die vereinbarte Tabellenerhöhung von insgesamt 8,5 Prozent in zwei Stufen ist eine große Belastung für die Unternehmen, teilweise an der Schmerzgrenze, und für alle, denen es schlecht geht, auch darüber hinaus. Uns war wegen der prognostizierten Rezession im kommenden Jahr eine lange Laufzeit sehr wichtig.“

Mit 24 Monaten läuft der Abschluss bis zum 30. September 2024. Weiterlesen »

Abschluss gibt auch Anlass zur Kritik

Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands HESSENMETALL Nordhessen, äußerte sich zwiegespalten über den Tarifabschluss. Dieser stelle viele Unternehmen vor weitere große Herausforderungen: „Arbeitgeber müssen zum Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit ihre Arbeitskosten im Blick haben – und sie angesichts schwächerer Umsatzzahlen vielleicht sogar reduzieren. Deshalb ist zu befürchten, dass Unternehmen gezwungen sein könnten, Maßnahmen zur Personalkostenreduzierung zu ergreifen“. In jedem Fall trage dieser Abschluss nicht zu einer weiteren Tarifbindung der Unternehmen bei.

Mitgliederversammlung

Carsten Rahier erneut zum Vorsitzenden gewählt

Carsten Rahier heißt der alte und neue Vorsitzende des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Nordhessen. Prominenter Gastredner bei der Mitgliederversammlung im Mai war der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Prof. Dr. Michael Hüther. Dieser sprach vor rund 90 Mitgliedern und Gästen über die Probleme der Wirtschaft angesichts der Herausforderungen unserer Zeit: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Demografie, De-Globalisierung – und dem Krieg in der Ukraine. Weiterlesen.

Der neue Vorstand des Arbeitgeberverbandes:

  • Dipl.-Wirtsch.-Ing. Carsten Rahier, MBA (Vorsitzender), Geschäftsführender Gesellschafter, sera Group, Immenhausen
  • Dr. Hans-Friedrich Breithaupt (1. stv. Vorsitzender), Geschäftsführender Gesellschafter, F. W. Breithaupt & Sohn GmbH & Co. KG, Kassel
  • Dipl.-Ing. Karsten Stückrath (2. stv. Vorsitzender), Geschäftsführer, ARVOS GmbH Kassel
  • Dipl.-Ing. Andreas Brand, Geschäftsführer Senior Flexonics GmbH, Kassel
  • Dipl.-Ing. Hartmut Brandau, Geschäftsführer, TROX X-FANS GmbH, Bad Hersfeld
  • Hauke Schuler, Prokurist, Daimler AG, Mercedes-Benz Werk Kassel

Der neue Vorstand, v.l.: Geschäftsführer Jürgen Kümpel, Vorstandmitglieder Hauke Schuler, Dr. Hans-Friedrich Breithaupt, Karsten Stückrath, Vorsitzender Carsten Rahier, Andreas Brand, Hartmut Brandau

Links: Jürgen Kümpel, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes HESSENMETALL Nordhessen. Rechts: Carsten Rahier, der bei der Mitgliederversammlung als Vorsitzender wiedergewählt wurde. In der Mitte: Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.

Studie zur Autoindustrie in Hessen und Transformationsnetzwerk

Chancenland für Automatisierung und Vernetzung

Wie es um den digitalen Fortschritt in der hessischen Autoindustrie steht und welche Rahmenbedingungen in den Unternehmen geschaffen werden müssen, um neue Märkte in den Chancenfeldern Automatisierung, Vernetzung und Elektrifizierung bestmöglich zu nutzen – darüber gibt im September eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag von HESSENMETALL Aufschluss.

Das Ergebnis: Es bestehen viele Chancen, dass sich der Automobilstandort auch in Zukunft erfolgreich entwickelt. Dafür müssen allerdings wichtige Entscheidungen getroffen werden. Die Studie adressiert deshalb sieben Handlungsfelder. Neben den Klassikern Fachkräfteengpässe lindern, Bürokratie abbauen und Infrastruktur verbessern sind es vor allem vier spezifische:

 

  • Industrieflächen entwickeln und beschleunigt genehmigen.
  • Das hessische Ökosystem für digitale Geschäftsmodelle weiter stärken.
  • Planungssicherheit beim Umbau hin zur Treibhausgasneutralität erhöhen.
  • Auf KMUs

Ergebnis der Studie: Der automobile Wandel hin zur Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung erfordere massive Anpassungen in der hessischen Automobilwirtschaft, biete aber auch erhebliche Chancen.

Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zulieferindustrie

Besonders spannend werden die Ergebnisse im Hinblick auf das Transformationsnetzwerk für die Region Kassel. Denn diese hat sich erfolgreich auf das Bundes-Förderprogramm „Transformationsstrategie für die Fahrzeug- und Zulieferindustrie“ beworben – und der Arbeitgeberverband HESSENMETALL Nordhessen ist einer der Konsortialpartner. Ziel des Projekts, das von 2023 an bis Ende Juni 2025 läuft, ist es, die stark fahrzeugindustriell geprägte Wirtschaftsregion Kassel zu einem nachhaltigen und innovativen Technologie- und Produktionsstandort für die Mobilitätswirtschaft zu transformieren. Weiterlesen »

54. Mathematik-Wettbewerb

Fünf Jugendliche aus Nordhessen sind Hessens Mathe-Asse

Fünf junge Mathe-Asse aus Frankenberg, Wabern und Marburg gehören zu den jeweils sechs besten ihrer Schulform beim Hessischen Mathematik-Wettbewerb 2021/22 – über 49.000 Achtklässlerinnen und Achtklässler aus 512 Schulen hatten sich daran beteiligt. Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz ehrte den wissenschaftlichen Nachwuchs im Juli bei einer virtuellen Preisverleihung durch das Kultusministerium und HESSENMETALL. Weiterlesen »

Von links nach rechts: Lena Ahlborn (Burgwaldschule Frankenberg), Teresa Katharina Dinges (Landschulheim Steinmühle Marburg), Kevin Lenkeit (Schloßbergschule Wabern), Finn Bangert (Burgwaldschule Frankenberg ). Auf dem Foto fehlt Jonathan Hundt (Gymnasium Philippinum Marburg).

Info-Truck: Industrie 4.0 an Schulen in der Region

Mitgliedsunternehmen informieren über Ausbildungsberufe

Der riesige M+E-InfoTruck mit zwei Stockwerken und 80 m² Fläche machte vom 28. März bis zum 8. April Station an vier Schulen in der Region Kassel. Die Unternehmen ARVOS GmbH | SCHMIDTSCHE SCHACKDaimler Truck AG Werk Kassel und Rheinmetall Landsysteme GmbH begleiteten die Einsätze, um über ihr Ausbildungsportfolio zu informieren. Weiterlesen »

Im September dann war der InfoTruck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg an den Beruflichen Schulen, der Brüder-Grimm-Schule in Bebra sowie der GS Niederaula unterwegs: Mit an Bord waren hier Ausbildungsverantwortliche und Auszubildende von Grenzebach BSH und Vitesco Technologies – Berufsorientierung im XXL-Format. Weiterlesen »

Machte an der EKS in Baunatal Station: Der M+E InfoTruck

Neue Leitfäden zum Download

Onboarding von Auszubildenden

Dieser neue Kurzleitfaden soll helfen, Nachwuchskräfte von Anfang an in betriebliche Prozesse zu integrieren. Denn: Aktuelle Statistiken zeigen, dass rund ein Viertel aller Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst werden.

 

Digitale Tools in der Ausbildung nutzen

Mit der fortschreitenden Digitalisierung des Arbeitslebens eröffnen sich auch für die Ausbildung neue Wege. Der von HESSENMETALL entwickelte Leitfaden „Digitale Tools in der Ausbildung nutzen“ stellt einige digitale Tools und Bausteine vor.

MEINetzwerk HESSENMETALL - die neue Matchingplattform für unsere Mitglieder.

Neu: MEINetzwerk HESSENMETALL

Blick nach vorn: B2B Kommunikations- und Matchingplattform

Wer ist Mitglied bei HESSENMETALL? Wer bietet welche Produkte, Verfahren, Dienstleistungen und Expertisen an? Mit wem trete ich zu welchen Themen am besten wie in Kontakt? Mit einem neuen Angebot kommen wir dem Wunsch unserer Mitglieder nach, diese und weitere Fragen zu beantworten und so noch einfacher Mehrwert aus unserem leistungsstarken Netzwerk zu generieren.

Wir machen Ihr Unternehmen sichtbar und reagieren auf diesen Bedarf mit der virtuellen und für unsere Mitgliedsunternehmen kostenfreien B2B-Plattform MEINetzwerk HESSENMETALL: Ab dem 23. Januar 2023 haben Sie die Möglichkeit, dort ein Unternehmensprofil anzulegen, auf dem Online-Marktplatz eigene Angebote wie Gesuche einzustellen und untereinander in Kontakt zu kommen.

Das Angebot steht HESSENMETALL-Mitgliedsunternehmen kostenfrei zur Verfügung – mit jeweils bis zu vier Lizenzen zur Registrierung, d.h. es können sich vier Personen eines Unternehmens registrieren. Mehr erfahren »

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